Der Weg aus der Frustration

„Ich habe eben kein Durchhaltevermögen“ oder „Ich bin zu wenig motivert“ sind nur einige der Sätze, die ich höre, wenn Kunden ihre gesetzten Ziele nicht erreichen. Dabei liegt der Stolperstein meist ganz woanders: Ganz am Anfang. Hier gibt es zwei Szenarien, die uns aber gleichermassen stolpern lassen:

  1. Wir sind uns nicht bewusst, was unser Ziel uns an Arbeit und Disziplin abverlangt und sind auf Dauer nicht gewillt diese Arbeit zu leisten
  2. Wir sind übermotiviert und versuchen alles auf einen Schlag umzusetzen, was uns aber schnell in unserem Alltag überfordert

Ende dieser Szenarien: Wir geben frustiert auf oder müssen „den Plan“ komplett überarbeiten. Wieso passiert das immer wieder? Weil wir denken, dass wir uns nur für ein paar Wochen „am Riemen reissen“ müssen, dann sind die paar Kilos weg und alles ist top. Langfristige Erfolge entstehen jedoch nur durch Änderungen unserer aktuellen Gewohnheiten. Wieso sind die Fitnessstudios im Januar immer randvoll und im März sieht man nur wieder die gewohnten Gesichter? Das liegt kaum daran, dass sich die regelmässigen Fitnessgänger besser motiveren können oder disziplinierter sind… sie sind bloss besser organisiert. Z.B. Mache ich mit einem Freund im Fitnessstudio ab (immer gleicher Tag, gleiche Zeit), packe morgens meine Sportsachen bereits ein und gehe direkt nach der Arbeit los, werde ich meine Trainingszeiten einiges leichter einhalten können, als wenn ich mich nach der Arbeit nach Hause auf die Couch setze und mich dann nochmal aufraffen sollte. Gute wie schlechte Gewohnheiten können durch kleine Änderungen in unseren alltäglichen Verhaltensweisen drastisch beeinflusst werden. Hier ist Selbstwahrnehmung gefragt

  1. Sind die Ziele in der aktuellen Situation realistisch?
  2. Welche meiner alltäglichen Verhaltensweisen unterstützen/erschweren den Weg zum Ziel?
  3. Mache gute Gewohnheiten einfach & attraktiv
  4. Mache schlechte Gewohnheiten schwer & unattraktiv
    (Atomic Habits by James Clear)

Bespiel Ernährung:
1. Ich möchte mind. 3 neue Gerichte pro Woche ausprobieren (realistisch)
Ich möchte jeden Tag frisch und gesund kochen – arbeite aber 80h in der Woche (unrealistisch)
2. Bei jeder Mahlzeit esse ich mind. 1 Gemüse dazu (unterstützend)
Ich esse jeden Tag von meinen Schoko-Cookies zuhause (erschwert)
3. Ich gehe 2x/Woche frisches Gemüse und Früchte auf dem Märit einkaufen
4. Ich kaufe alle Produkte und backe meine Cookies selbst

Einen „Lebensstil“ zu kopieren, der uns nicht entspricht, wird kaum Erfolg bringen.
Bevor wir also mit dem Kopf durch die Wand wollen, sollten wir erst einen ehrlichen Blick auf unsere jetzige Situation werfen.
ST.J. BODYCOACH

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